Die Olympiaabstimmung und der Kater danach

Der Bürgerentscheid ist vorbei. München wird sich für die Austragung Olympischer Spiele bewerben, trotz klammer Kassen und drückender Probleme allendhalben. Das Framing der Befürworter war gut. Keine Kosten, alles bis hin zu Söders Bratwürsten wird nachhaltig und für jede/jedem ist eine Wunschdisziplin dabei. Auch der lokale Boulevard hat alles gegeben um die Abstimmung in ein großes positives Narrativ zu verwandeln.

Ein richtiges Feuerwerk an Positivismus wurde abgebrannt damit die Menschen beschwingt zur Abstimmung gehen und mit "Ja" stimmen. Doch dauerte es nicht lange bis der Katzenjammer einsetzte. Drei Tage nach dem Bürgerentscheid explodierte die Bombe: Es ist kein Geld mehr für die SoBoN verfügbar. DIe Töpfe sind leer.

Die SoBoN (Sozialgerechten Bodennutzung) ist ein wichtiges Werkzeug um durch Abschöpfung von Spekulationsgewinnen die Schaffung von Infrastruktur zu finanzieren und zusätzlich die Verpflichtung zum Bau von bezahlbaren Wohnraum gegenüber den Investoren durchzusetzen. Investoren können so bei Wohnbauprojekten verpflichtet werden einen (kleineren) Teil der Wohnungen als geförderte Wohnungen (aka Sozialwohnungen) beim jeweiligen Bauvorhaben mit zu bauen.Weil diese Wohnungen aber "gefördert" sind, muss Die öffentliche Hand hier Geld zu schiessen, damit günstiger Wohnraum entsteht. Für diese Aufgabe legen Stadt und Land zusammen, aber jetzt ist der Fluss versiegt. DIe Kassen sind leer. Somit kann die Stadt dieses Instrument nicht mehr nutzen. EIgene Wohnungen bauen oder Bestandswohnungen ankaufen kann sie auch nicht mehr. Damit entstehen keine neuen bezahlbaren Wohnungen mehr!

Dadurch wird sich die Wohnungsnot und die damit verbundenen exorbitanden Preissteigerungen noch beschleunigen. Der Katzenjammer ist da. Der eigentliche Skandal ist jedoch, dass Stadt und Freistaat diese Hiobsbotschaft verschwiegen haben, bis die Abstimmung zu Olympia gelaufen war. Im olypischen Sinne: "The games must go on!" Jetzt brummen allen die Schädel allenthalben. Die Münchner MieterInnen werden noch mehr leiden.

Die Münchner Wohnkatastrophe legt den Turbo ein und der Kippunkt ist in Sicht, da hilft auch kein Aspirin mehr!!!